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ellinor

Ellinor's Litventures

This blog is about my literary adventures in different genres. I like variety in my reading and will read books from most genres but particulary book with some literary merit.

Der große Sommer von Ewald Arenz

Der große Sommer  - Ewald Arenz

Ewald Arenz hat mit "Alte Sorten" ein wunderbares Buch geschrieben, nun legt er nochmal nach. Der große Sommer ist eine Coming-of-Age Geschichte, die es in sich hat. Für Friedrich Büchner scheint der Sommer gelaufen. Statt mit seiner Familie in den Urlaub zu fahren, muss der Sechzehnjährige den Sommer bei seinen Großeltern verbringen, um für die Nachprüfung in Latein und Mathe zu lernen. Zu seiner Großmutter Nana hat er ein gutes Verhältnis, zu seinem Großvater eher nicht. Doch gleich zu Beginn der Ferien lernt er im Schwimmbad Beate kennen, in die er sich verliebt. Der Sommer scheint gerettet, doch da sind auch noch Friedrichs Schwester Alma und sein bester Freund Johann. Und durch eben jenen nimmt dieser Sommer eine unvergessliche Wendung.
Der große Sommer hat alles, was ein perfektes Coming-of-Age Buch braucht: Liebe und Abenteuer, Tragik und Humor, Mutproben und Dummheiten. Und das alles immer im richtigen Maß, ohne dass es übertrieben oder zu dick aufgetragen wirkt. Die Handlung spielt Anfang der Achtziger, ganz vieles ist aber heute noch genauso aktuell wie damals. Von mir eine absolute Leseempfehlung.
Ich hoffe, dass Ewald Arenz noch viele Bücher dieser Art schreibt!

Hard Land von Benedict Wells

Hard Land - Benedict Wells

Wenn ein Autor ein Meisterwerk wie "Vom Ende der Einsamkeit" geschrieben hat, sind die Erwartungen an einen neuen Roman natürlich unermesslich hoch, vor allem, wenn er wieder viele Jahre an diesem Buch geschrieben hat. Daher war ich bei Hard Land anfangs ein wenig skeptisch. Die Geschichte spielt Anfang der Achtziger in einer Kleinstadt im amerikanischen Süden. Sam, ein Fünfzehnjähriger, schmächtiger Junge ohne Freunde, dafür mit einer todkranken Mutter, nimmt einen Ferienjob in einem alten Kino an. Schnell freundet er sich dort mit einer Gruppe Jugendlicher und erlebt den Sommer seines Lebens.
Das alles war mir zu Beginn der Buches ein wenig zu klischeehaft, erinnerte mich zu sehr an die Bücher von John Green (den Benedict Wells interessanterweise bei der Danksagung erwähnt), auch wenn ich diese sehr gerne lese. Erst ab der Mitte des Buches fand ich richtig Zugang zu den Charakteren und zur Geschichte.
Das Buch hatte es bei mir auch deswegen etwas schwer, da ich gleich im Anschluss "Der große Sommer" von Ewald Arenz gelesen habe, bei dem die Handlung teilweise sehr ähnlich ist, bei dem aber genau mein größter Kritikpunkt an Hard Land nicht vorhanden war: Warum konnte die Handlung von Hard Land nicht in Deutschland spielen? Ich bin mir nicht sicher, warum mich dieser Punkt so sehr stört, er hätte das Buch für mich aber vermutlich noch zugänglicher gemacht.
Ich kann Hard Land aber dennoch wärmstens empfehlen, es ist meiner Ansicht nach Wells' zweitbestes Buch. 4,5 Sterne, aufgerundet auf 5, da es mir noch besser gefällt als sein übriges Werk.

Milchmann von Anna Burns

Milkman - Anna Burns

Was sich anhört wie eine Dystopie, war leider traurige Realität im Nordirland der Siebzigerjahre, der Zeit der größten Unruhen, die heute euphemistisch als "Troubles" bezeichnet werden. Während dieser Unruhen spielt Milchmann. Die falsche Religion, das sind die Protestanten, das Land auf der anderen Seite der See ist England.
Diese Dinge sollte man wissen, bevor man Milchmann liest. Der Stil ist zunächst auch ein wenig gewöhnungsbedürftig, er geht in Richtung Stream of Consciousness. Außerdem verwendet Anna Burns bis auf wenige Ausnahmen keine Namen. Die Erzählerin ist Mittelschwester, es gibt Schwester 1 bis 3, Schwager 1 und Schwager 3, Vielleicht-Freund etc. und natürlich Milchmann. Zudem gibt es ein paar Zeitsprünge, Handlung wird vorweggenommen dafür anderes erst später erzählt.
Mittelschwester wird von Milchmann gestalkt und kommt dadurch ins Gespräch der Leute. Und das ist genau das, was sie nicht möchte, denn für jeden ist das wichtigste, nicht aufzufallen und sich den gesellschaftlichen Zwängen unterzuordnen. Ansonsten wird man schnell zum Denunzianten und das kann unangenehme Folgen haben. Mittelschwester versucht Milchmann zu ignorieren und ihm auszuweichen, muss aber schnell feststellen, dass dies andere und schlimmere Folgen hat, als sie ahnt.
Ich wusste vor der Lektüre dieses Buches nicht viel über die Zustände in Belfast zur damaligen Zeit. Ich denke aber, dass Milchmann in mancher Hinsicht ein durchaus realistisches Bild vermittelt, vor allem der Ängste die viele hatten. Besonders deutlich wird dies am (natürlich übertriebenen) Beispiel der Farbe des Himmels und des Sonnenuntergangs: In Mittelschwesters Französischklasse liest die Lehrerin eine Geschichte vor, in der der Himmel nicht nur blau ist, sondern auch andere Farben hat. Dies wird von den Schülern nicht akzeptiert, da der Himmel nur die Farben blau, grau oder schwarz haben darf. Sie leugnen vehement, dass er während des Sonnenuntergangs die unterschiedlichsten Farbtöne annehmen kann. Dieses Leugnen verrät viel über eine Gesellschaft, in der es nur schwarz und weiß und keine anderen möglichen Optionen gibt.

I'm back!

After a very long break I finally decided to reactive my blog. The main reason I didn't post anything in almost five years was my lack of time. I still have my account on Goodreads and post my reviews there. But running a blog at the same time was just too much work.

 

I still don't have much time. But I clearly missed this blog and this community, so here I am again!

 

I will post reviews of the books I read in the past years and try to keep everything up to date.

Summer-Bingo

I noticed that many people here were playing summer-bingo. So when I visited my local library a couple of days ago I was amused to see that they had had a similar idea:bingo_spielfeld

I was a little late to start with the Booklikes version, so I'm now playing this one. For anyone interested the bingo can be downloaded here: http://blog.muenchner-stadtbibliothek.de/wp-content/uploads/2016/07/Flyer_BuecherBingo.pdf

 

Have fun playing!

Vielfältig - aber leider nicht genug

Bayern fürs Handgepäck: Geschichten und Berichte - Ein Kulturkompass - Bianca Stein-Steffan

Die Bücher der Handgepäcks-Reihe des Unionsverlags stellen eine andere Art von Reiseführer dar: Sie sind eine Zusammenstellung von (Reise-)Berichten verschiedener Schriftsteller über bestimmte Orte und Regionen, in denen es mehr um Details aus dem täglichen Leben oder auch um Sagen/Legenden geht als um eine geschichtliche oder landschaftliche Beschreibung. Bei den beiden Büchern aus dieser Reihe, die ich zuvor gelesen hatte (Malediven und VAE), fand ich dies auch sehr gelungen.
Da es sich bei Bayern um meine Heimat handelt, bin ich hier natürlich um einiges kritischer. Ich fand etliche Berichte sehr interessant, andere hätte man dagegen weglassen oder ersetzen können. Vor allem dieses letzere wäre oft sinnvoll gewesen, da viele meines Erachtens dieses Bundesland prägende Orte und Veranstaltungen nicht erwähnt wurden; ich denke dabei u.a. an die Landshuter Hochzeit, die Passionsspiele in Oberammergau, die Bayreuther Festspiele etc.

Deutschlandalbum von Axel Hacke

Deutschlandalbum - Axel Hacke

Eigentlich bin ich nicht der größte Axel Hacke-Fan. Ich finde seine Kolummnen nicht immer besonders lustig. Bei den in Deutschlandalbum veröffentlichten satirischen Abschnitten ging es mir da ähnlich. Richtig gut dagegen fand ich die Geschichten aus dem wirklichen Leben, die unterschiedlichen realen Schicksale, besonders die von Einwohnern der ehemaligen DDR. Diese Darstellungen sind sehr gelungen und haben mich teilweise sehr berührt.
Und hier findet sich auch eine Geschichte, die mich richtig zum Lachen gebracht hat, obwohl sie eigentlich gar nicht komisch ist. Es handelt sich um "Schönberger" über einen Dresdner Partyservice. Hierzu muss man wissen, dass mein Mann aus Dresden stammt und wir dort auch unsere Hochzeit gefeiert haben. Auf der Suche nach einem Caterer stießen wie auch auf Schönberger. Bei einem Treffen stellte sich aber sehr schnell heraus, dass dort zwei völlig unterschiedliche Vorstellungen aufeinandertrafen, die sich auch nicht genügend annähern würden. Besonders deutlich wurde dies beim Geschirr, vor allem bei einem Geschirr mit Weinlaub. Und nun wurde genau dieses Geschirr hier erwähnt und ausgerechnet für Hochzeiten wärmstens empfohlen. Ich habe schon lange nicht mehr so gelacht!

Not at war anymore - but also not quite at peace

Krieg und Frieden - 'Leo Tolstoi',  'Hermann Röhl'

Never before has it taken me that long to finish a book as it did with War and Peace. I started this work an unbelievable 8 years ago! I didn't read it during all this time, there were long breaks and several attempts to finish it. The main reason why it took me so long was that I had this huge one-volume edition which just was too big for my hands and too heavy for my handbag. But the end of last year my library finally had it as an ebook and this really helped! Now I'm just glad to finally be done!

I had watched a miniseries of War and Peace before reading the book which made reading it a lot easier: I had the character's faces on my mind and this helped remembering who was who. There really are a lot of characters!

War and Peace is an enormous work and it deserves to be read. It's just that tiny bit too long. The peace parts can be read fairly quickly, but the war parts are often very very slow going. I'm not really interested in battle descriptions or at least only up to a certain point. When they are hundreds of pages long with every detail and often repetitive that's a bit too much. He reaches the peak when he even uses mathematical equations! What I didn't like about Tolstoy's style is that whenever he uses an image or an example he explains it. It seems like he doesn't believe his readers can understand what he's saying. He's also often quite preachy which isn't my cup of tea.

I was at war with this work for a long time, now I'm finally at peace with it but only barely. After all the effort I put into reading it I just hoped that I would love it in the end. It's a good book but it will never be one of my favourites.

Very boring

The Museum of Things Left Behind - Seni Glaister

Set in a tiny picturesque country between Austria and Italy with lots of quirky characters, The Museum of Things Left Behind sounded just like something I would love. However it turned out to be extremely slow-going and quite boring. It's supposed to be a parody on bureaucracy and people's narrowmindedness and pomposity. Parody and satire are very difficult genres and I can see how some people will enjoy this book. I wasn't one of them however. I would have enjoyed this more if it had been a lot shorter and not so very detailed in many of its descriptions.

(I received a free digital copy via Netgalley/ the publisher. Thanks for the opportunity!)

Fatal Pursuit by Martin Walker

Fatal Pursuit: A novel (Bruno, Chief of Police Series) - Martin Walker

This book is all about cars and car races, especially about a Bugatti 57s Atlantic, the world's most valuable vintage car. I enjoyed Bruno as a co-driver in a car rallye, but overall I'd say that this is one of the weaker installments in the series. From the first time the Bugatti was mentioned it was obvious where this was leading and also who the murderer was - of the second murder I mean; the first one was never really solved or did I miss something? The terrorist plot also seemed very constructed and just a weak excuse to give Isabelle an appearance. The setting was great as usual and so is Bruno's work for his town. I'd not recommend this book for people new to the series, but fans will love it anyway.

(I received a free digital copy via Netgalley/ the publisher. Thanks for the opportunity!)

Beautifully written but overhyped

Homegoing: A novel - Yaa Gyasi

Homegoing has received lots of praise and so my expectations were naturally very high. I have to say, however, that I'm a little disappointed. I really enjoyed the author's language and style. The way the story is told through several short stories with lots of backflashes reminded me a lot of Alice Munro and for a debut the book was especially well written. But I was never really hooked by it. It took me quite long to finish it because there were just too many stories I wasn't really interested in. Curiously enough in the first part of the book I enjoyed the American parts more, while in the second part it were the African parts which caught my attention. What I was most disappointed by was that at the end of the book there was no great twist or revelation. The end was satisfying but in my eyes nothing special.
Still, the book was beautifully written, I guess it is just a little overhyped.

(I received a free digital copy via Netgalley/ the publisher. Thanks for the opportunity!)

Reading progress update: I've read 54 out of 224 pages.

Deutschlandalbum - Axel Hacke

Reading this during the football match Germany vs Italy was obviously good luck.  I will comtinue reading it during the semi-final! 

Die Lebenden und die Toten von Nele Neuhaus

Die Lebenden und die Toten (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi, Band 7) - Nele Neuhaus

Die Zeiten, in denen man die Bücher von Nele Neuhaus zu den - meist recht harmlosen - Regionalkrimis zählen konnte, sind mit Die Lebenden und die Toten endgültig vorbei: Hier ist ein Serienmörder unterwegs, der seine Opfer mit äußerster Präzision aus der Ferne erschießt und die Menschen rund um Frankfurt in Angst und Schrecken versetzt. Zunächst erscheinen die Morde in keinem unmittelbaren Zusammenhang zu stehen, doch schnell wird klar, dass der Täter Rache für einen über zehn Jahre zurückliegenden Todesfall nimmt. Dabei tötet er jedoch nicht die eigentlichen Schuldigen, sondern deren nächste Angehörige. Für Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn niemand weiß, wann der Sniper als nächstes zuschlägt und wie viele Opfer noch auf seiner Liste stehen.

Das Buch ist sehr spannend und kurzweilig geschrieben und ich habe schon lange keinen Krimi mehr derart verschlungen. Es gibt einige unerwartete Wendungen und das Thema Organspende wird sehr interessant dargestellt. Lediglich gegen Ende wird die Handlung ein wenig verworren und das Buch endet auch etwas abrupt, die Auflösung ist doch ein bisschen zu weit hergeholt für meinen Geschmack. Gut hat mir gefallen, dass das Privatleben der Ermittler zwar beschrieben wurde, jedoch nicht zu sehr im Vordergrund stand, wie dies in anderen Krimis oft der Fall ist. Dies war für mich der erste Fall von Kirchhoff/Bodenstein, wird aber definitiv nicht der letzte bleiben.

(Danke an Netgalley/den Ullstein Verlag für die Bereitstellung eines kostenlosen digitalen Leseexemplars!)

A special history book - but not for everyone

1913 - Der Sommer des Jahrhunderts - Florian Illies

1913 is a history book unlike every other one I ever read. As the title says it is about the year 1913. There is a chapter for each month but the history is not told as one would except it, relating political events and stating how they lead to other events, in this the Great War. 1913 uses a different approach: It is more of a cultural history, but not in the ordinary sense. Different episodes from the lives of important artists, authors, editors etc. and sometimes also political characters are told. The author, Florian Illies, describes e.g. how Rilke is always suffering, Kafka is writing letters to Felice Bauer, Franz Marc is working on hie Blauer Reiter etc. These episodes are sometimes tragic but often also quite funny. They are very short, seldom longer than four pages, which makes the book a quick and entertaining read.
What I loved especially was Florian Illies' language: In a world in which not much value is set on stly anymore it is great to read a work which emphasizes style a lot, but at the same time doesn't seem anxious.
This book is clearly not for everyone. The reader needs a certain amount of education and especially a knowledge of German and Austrian artists, authors etc. to understand what the author is talking about. But if you have all that you will find this book a very enjoyable read.

The Road to Little Dribbling by Bill Bryson

The Road to Little Dribbling: Adventures of an American in Britain - Bill Bryson

After several popular science books Bill Bryson is back with another travel book: Once again he travels around the UK. He did so the first time in Notes from a Small Island more than 20 years ago. This times his plan is to travel from the very South to the very North, only visiting places he didn't before. He draws a Bryson-line across the map and plans to travel along it. And this is where my problem with this book lies: I love Bill Bryson, he's extremely funny and so was this book. But I can be a little nitpicking when I'm given an initial plan and then someone deviates from it completely. I know that Bill Bryson says that he won't stick exactly to the line but than he e.g. travels to Cornwall which isn't even close to the line. And most of the places he visits he alreay visited before - if not in Notes from a Small Island than in person without writing about them, but still. It also takes him almost two thirds of the book to get past Manchester and Liverpool. Wales gets only one chapter and so does Scotland (which probably is only mentioned because he needs it for the very North).
But on the other hand this is Bill Bryson - and I just love Bill Bryson. He was very witty as usual, and I could empathize with almost anything he says. I guess this book is mainly for his fans who will be well entertained. I'll still read anything he writes no matter what it is about.

The Ascent of Rum Doodle by W.E.Bowman

The Ascent of Rum Doodle - Bill Bryson, W.E. Bowman

The Ascent of Rum Doodle is a parody on mountaineers and as with all parodies there are people who love them and others who really don't see anything in them. I'm a bit in the middle of these two. The writing was over the top and there were lots of funny paragraphs - I just didn't laugh as much as I had hoped. My expectations were very high, especially because Bill Bryson in the foreword calls this the funniest book he ever read. It is funny, just not as funny as I thought. Sometimes it was also trying a bit too hard to make people laugh. I think I might have enjoyed it a lot more even I hadn't read the foreword and the caption which both gave away the funniest parts of the book. So I'm not saying anything else about the books content here because I don't want to spoil it for anyone else.